2021 - Handwerkerschule Martinsdorf

Kirchenburg Martinsdorf
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2021

News
09. September 2021


Maler-TV berichtet über Internationales Denkmalcamp
 
Einen meisterhaften Beitrag hat Maler-TV über das von der STO-Stiftung geförderte Internationale Denkmalcamp in Martinsdorf zusammengestellt. Vielen Dank für diesen emotionalen Zusammenschnitt einer großartigen Zeit für die Auszubildenden aus der Schweiz, Östereich und Deutschland.
Wir wünschen ihnen viel Freude beim anschauen. Zurück lehnen und genießen.

01. September 2021

Zwanzig Maler-Azubis lernen „Denkmalschutz“ in Rumänien
 
 
Dass der Beruf des Malers und Lackierers eine Vielzahl unterschiedlicher Tätigkeitsbereich umfasst, ist bekannt. Die Kunst ist, vor allem den Nachwuchs mit diesem Spektrum bekannt zu machen, um verborgene Talente bzw. Begeisterung für spezielle Professionen des Malerberufs zu entdecken und natürlich dann auch zu fördern.

 
Für die spannende Tätigkeit der Kirchenmalerei, des Denkmalschutzes im weitesten Sinne, machten nun die Münchner Handwerkerschule und die Sto-Stiftung ein solches Kennenlernen möglich. Vom 13. bis zum 22. August konnten 20 talentierte und neugierige Maler-Azubis aus Österreich, der Schweiz und Deutschland in Martinsdorf, Siebenbürgen/Rumänien, unter Anleitung ausgewiesener Spezialisten diese ganz besonderen Handwerk-Techniken, die zugehörige Baugeschichte und Baukultur kennenlernen.

 
Ziel der Reise war eine mittelalterliche Kirchenburg, die heutige evangelische Kirche sowie das zugehörige Pfarrhaus mit Wehrturm in Martinsdorf (Metis), Siebenbürgen. Das Objekt wird seit 2013 von der Bau-Innung sowie der Maler- und Lackierer-Innung München Stück für Stück instandgesetzt. Jährlich arbeiten etwa 60 Auszubildende gewerkeübergreifend drei Wochen lang im Mai an Kirche und Pfarrhaus. In Absprache mit dem Denkmalamt in Sibiu darf hier auch der Handwerks-Nachwuchs konkret mitarbeiten – eine Chance also, den Denkmalschutz kennenlernen zu können, die es z.B. in Deutschland gar nicht gibt. Umso größer war der Andrang der jungen Leute auf die begrenzten Plätze: Aus 65 Bewerbungen aus den drei Ländern wurden schließlich 20 engagierte Azubis aus dem 2. Lehrjahr ausgewählt. Unter der Leitung des Vorstands der Handwerkerschule, Michael Doll und dem Stiftungsrat Handwerk, Fachlehrer Gregor Botzet, Ferdinand-Braun-Schule Fulda, ging es in Martinsdorf am 13. August zur Sache.

 
Die Einfachheit, die Enge der Schlafmöglichkeiten im bereits renovierten Dachstuhl des Pfarrhauses und im angrenzenden Scheunengebäude waren genau wie die immer gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten im Dorfgemeindehaus ganz bewusst schlicht gehalten. Aber gerade diese Umstände hatten bald eine eingeschworene Gemeinschaft zu Folge, die ihre Handys in den Hosentaschen ließen und anpackten, lernten, einander halfen und sehr viel Spaß miteinander hatten.

 
Fast einer Schatzsuche gleich, war die Spannung bei der Freilegung von Bibeltexten in Kaseinmalerei mit Kirchenmalerin Bettina von Boch an der Empore der Kirche oder bei der Erstellung von Treppenschnitten, mit Fachlehrer und ehemaligem Sto-Stipediaten Lukas Keller, um festzustellen, wie viele Schichten Farbe im Laufe der Jahrhunderte aufgebracht wurden. Wie man Profile, Rosetten und Säulen aufmalt, so dass diese dreidimensional wirken, erlernten die Auszubildenden in einem weiteren Workshop mit dem Schwerpunkt Graumalerei. „Das Aha-Erlebnis zu spüren, wenn aus der Zweidimensionalität sich während des Zeichnens die plastische Wirkung entwickelt, ist unbeschreiblich“, so Referent Farbtechniker Matthias List. Das Schablonieren mit Trockenpigmenten wird heute kaum noch praktiziert. Umso höher war das Interesse bei den Teilnehmer:innen für das Kennenlernen dieser lasierenden Technik unter der fachlichen Anleitung von Malermeisterin Astrid Robra.

Weil es aber Sto-Stiftung und Handwerkerschule auch immer darum geht, den berühmten Blick über den eigenen Tellerrand zu ermöglichen, standen im Rahmen mehrerer Kulturausflüge auch Landes- und Baugeschichte, Materialkunde sowie Baukultur auf dem Programm. In Klein-Schenk, Siebenbürgen, konnte eine zweite Kirchenburg in Augenschein genommen werden, in Sibiu, dem ehemaligen Hermannstadt, wurde die Geschichte des Landes bis zum heutigen Tag, die Altstadt mit ihren sehenswerten Restaurierungen im Rahmen von Führungen vermittelt.
 
Das Resümee der Azubis war zu Schluss einhellig: Jede Menge neues Wissen zu Handwerkskunst und Baukultur und ein großartiges Gemeinschaftserlebnis, zu dem jede und jeder die Reise nach Transsylvanien gerne wieder antreten würde. Die Exkursion wird aller Voraussicht nach im nächsten Jahr wieder durchgeführt. Infos dazu über www.handwerkerschule.eu und www.sto-stiftung.de
19.August 2021

Auszubildende beschriften Historische Fassade in Kronstadt

Auszubildende im Maler- und Lackierer Handwerk aus Deutschland, Schweiz und Östereich beschriften die Fassade an einem historischen Gebäude in Kronstadt. In der Zeit vom 13. August – 22. August 2021 waren 20 Auszubildende im Maler- und Lackierer Handwerk von der Sto Stiftung in Deutschland eingeladen an einem „ Internationalen Denk-mal-camp“ in Martinsdorf / Siebenbürgen, Rumänien teilzunehmen. In Verbindung mit dem Verein Handwerkerschule Martinsdorf e.V. bekommen diese jungen Menschen unter fachlicher Anleitung die Gelegenheit sich mit Themen wie, Bauen im Bestand, hier insbesondere Restaurieren von historischen Objekten, vertraut zu machen. Die Projektorte dafür sind das Pfarrhaus und die Kirche in Martinsdorf, sowie die Kirche in Mardisch. An beiden Objekten dürfen denkmalpflegerische und restauratorische Arbeiten in Absprache mit der Denkmalbehörde ausgeführt werden. Gerne kommen die eingeladenen Fachkräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dieser Aufgabe nach und beschriften die Fassade nach historischem Vorbild

Die Auszubildenden befassen sich fachlich mit folgenden Inhalten, erlernen diese und setzen diese in praktischen Einheiten um, wie z.B.
-          Befunduntersuchungen des vorhandenen Untergrunds mit dem Erstellen einer sogenannten Freilegungstreppe
-          Das Erstellen einer Dokumentation über diese Befunduntersuchungen
-          Die Freilegung und das Einstimmen alter Kaseinmalereien
-          Die Rekonstruktion historischer Decken- und Wandmalereien
-          Die Umsetzung einer Farbfassung in Kalkmaltechnik mit Schablonierung und Linierung
-          Das Einüben von Malereien (Graumalerei) mit Licht- und Schattenwirkung

Ein weiterer Aspekt ist die Persönlichkeitsbildung während dieses Workshops.  Ein Artikel der bayerischen Verfassung definiert, dass Schulen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden sollen. Beim Einüben von Formen konstruktiver Zusammenarbeit entstehen Verantwortungsgefühl, Verantwortungsbewusstsein, Hilfsbereitschaft für soziales Miteinander, Engagement für Natur und Umwelt und ein Bewusstsein für historische Kulturgüter im Gastland.

Im Sinne eines gemeinsamen Europas werden die Auszubildenden, einer alten handwerklichen Tradition folgend „auf die Walz zu gehen“.
Im Rahmen dieses „Denk-mal-camps“ bietet sich die Gelegenheit eine Beschriftung an einem restaurierten historischen Gebäude, gegenüber der Schwarzen Kirche in Kronstadt auszuführen.

. Ein weiteres Ziel dieser Kooperation ist die Qualität der dualen Ausbildung zu dokumentieren und die Wege nach Europa zu öffnen, damit Auszubildende sich mit ihrer gesamten Fachlichkeit und Persönlichkeit für andere Kulturen engagieren. Des Weiteren bleiben Produkte handwerklicher Tätigkeit über lange Zeiträume sichtbar und können so nachhaltig neue, interessante berufliche Perspektiven für junge Menschen, auch in Rumänien, aufzeigen.
Wir alle sind überzeugt von der Aufrechterhaltung handwerklicher Tradtionen und freuen uns einen kleinen persönlichen und fachlichen Fingerabdruck hinterlassen zu können.

18. August 2021



Er hat JA gesagt!
Wir haben einen neuen Partner in unserem Projekt-Team, Polybau, die Schweizer Berufsschule für die Gebäudehülle https://polybau.ch. Marc Ammann, Leiter Projekte bei Polybau besuchte im August 2021 gemeinsam mit Rainer Groß von der BS Waldkirchen die Projektbaustelle in Martinsdorf
www.handwerkerschule.eu

Dort informierte er sich über die Rahmenbedingungen und die Möglichkeiten, wie sich die Lernende seiner Berufsschule am Projekt beteiligen können. Bereits 2019 konnte Michael Doll das Projekt den Schweizern vorstellen. Im Rahmen eines Schüler- und Lehreraustausches zwischen Polybau und der Berufsschule Waldkirchen www.bs-waldkirchen.de nutzte Michael Doll die Möglichkeit Werbung für das Pfarrhaus in Martinsdorf zu machen. Hier wurde schon Interesse seitens der Eidgenossen signalisiert.

Durch diesen vorbereitenden Besuch, den Movetia https://www.movetia.ch förderte, hat sich Marc Ammann selbst ein Bild von der Baustelle, den Unterkünften, der Verpflegung und den ganzen Rahmenbedingungen gemacht. Er war begeistert, welche Möglichkeiten den Lernenden geboten werden und möchte seinen Schweizer
 
Schülern auch die Teilnahme an diesem Gewerk übergreifenden Projekt ermöglichen. Nun wurde die Zusammenarbeit per Handschlag besiegelt. Voraussetzung ist jedoch, dass Movitia, die Schweizer Agentur für berufliche Bildung, in ihr Förderprogramm aufnimmt. Mit einem positiven Bescheid auf den zustellenden Antrag wird gerechnet.
 
Künftig werden dann gemeinsam mit den Dachdeckerlehrlingen aus Waldkirchen, die Schweizer Dachdecker die Dachflächen am und um das Pfarrhaus in Martinsdorf sanieren. Somit wird der europäische Gedanke ein weiteres Stück vorangebracht und ein neues Niveau unseres Projektes erreicht.
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