Siebenbürgen - Handwerkerschule Martinsdorf

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Siebenbürgen

Kultur
Siebenbürgen

Wo liegt Siebenbürgen?
 
Siebenbürgen, rumänisch Transilvania oder Ardeal, ungarisch Erdély – vielfältig sind die Bezeichnungen für das Land im Karpatenbogen, genauso vielfältig wie seine Bewohner, deren Sprachen und Kultur. Denn das 56000 km² große Gebiet im südöstlichen Teil des Karpatenbeckens war schon immer Durchzugsgebiet und Zankapfel rivalisierender Mächte und markierte über lange Zeit die Grenze von Abend- und Morgenland. Erst seit 1918 gehört es zu Rumänien und wie dieses seit 2007 zur EU.

Siebenbürgen fällt nach dem Ersten Weltkrieg an Rumänien. Diskriminierung, Zentralisierungs- und Rumänisierungsbestrebungen Bukarests treiben die deutsche Minderheit in die Arme Berlins. Sie sind Opfer von Diskriminierung, Willkür und vielfältiger Schikane des kommunistischen Regimes. Diesem versuchen sie zu entfliehen, sobald sich die Gelegenheit und eine Perspektive für die Zukunft ergeben. Das trifft insbesondere auf Deutschland zu. Das Kriegsende und die unmittelbare Nachkriegszeit hatte viele Siebenbürger Sachsen nach Deutschland geführt.

 
Jede siebenbürgisch-sächsische Familie ist im 20. Jahrhundert von Flucht, Deportation, Enteignung oder Aussiedlung betroffen. Im Unterschied zu der überwiegenden Mehrheit aller anderen Deutschen in Ost- und Südosteuropa wurden die Siebenbürger Sachsen nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihren jahrhundertelangen Siedlungsgebieten nicht vertrieben. Die Siebenbürger Sachsen können auf eine über 850-jährige Geschichte in Siebenbürgen (Transsylvanien) zurückblicken. Mittlerweile leben über 90 Prozent der Siebenbürger Sachsen nicht mehr in Siebenbürgen. Die übergroße Mehrheit hat auf eigenen Entschluss die Heimat verlassen. Viele sind aus Siebenbürgen erst nach jahrelangem Kampf mit sich selber als auch mit den rumänischen Behörden vor allem in Richtung Deutschland ausgewandert. Nach den Umwälzungen von 1989 in Rumänien haben fast alle ihre Heimat geradezu panikartig verlassen, abgesehen von einer relativ geringen Zahl hauptsächlich älterer Menschen. Rund 100.000 Siebenbürger Sachsen kommen als Aussiedler nach Deutschland und nur Einzelne auch nach Österreich, Kanada und in die USA, wo es ebenfalls siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaften gibt.
 
 
 

Wer sind die Siebenbürger Sachsen?
 
Im 12. Jahrhundert folgten Siedler aus dem deutschen Reich - vornehmlich aus dem Rhein-/Moselgebiet - dem Ruf des ungarischen Königs nach Siebenbürgen. Durch die Anpassung an die Verhältnisse vor Ort und im stetigen Austausch mit dem Herkunftsraum konnten sie ihre kulturellen Werte bewahren und weiterentwickeln: wirtschaftliches und technisches Know-how, religiöse Überzeugungen und tradierte Sitten, deutsche Sprache und Kultur sowie Freiheitsliebe und Toleranz.

Ihr Siedlungsgebiet mit Territorialautonomie haben sie als Kulturlandschaft geprägt und ein Gemeinwesen aufgebaut, dessen Einrichtungen das Wohl des Einzelnen wie das der Gemeinschaft förderten. Als staatstragende Nation haben sie die Geschicke Siebenbürgens mitbestimmt und ihren Beitrag zur Entwicklung Ungarns sowie des Habsburgerreiches geleistet.

 
Sie haben ca. 300 Kirchenburgen geschaffen, von denen viele architektonische Meisterwerke der abendländischen Kunst sind. Die Kirchenburg von Birthälm z. B. steht seit langem auf der Liste der Unesco-Denkmäler.

 

Quelle: Wikipedia
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